Wozu brauche ich überhaupt einen Graufilter?

Hallo liebe Fotofreunde,

hier ist wieder Euer Gunnar Düppenbecker und ich beantworte heute die sehr oft gestellte Frage nach dem Sinn eines Graufilters.

Graufilter oder ND-Filter (Neutral Density = neutrale Dichte)

Ohne Graufilter

Mit Graufilter

Graufilter, auch bekannt unter den Namen ND-Filter oder Neutraldichtefilter, werden verwendet um die vorhandene Lichtmenge zu reduzieren und sperren gleichmäßig Licht über das gesamte sichtbare Lichtspektrum, ohne Farben und Kontrast zu beeinflussen. Für Graufilter gibt es vielfältige Anwendungen, gerade wenn es um kreative oder experimentelle Fotografie geht, gehört ein solcher Filter in jede Fototasche.

Geeignet sind Graufilter für

  • Reduzieren der Lichtmenge entsprechend der Dichte des Filters
  • Für analoge und digitale Fotokameras, Videokameras
  • Lichtstarke Objektiv, um auch bei viel Licht mit geöffneter Blende mit selektiver Schärfe zu arbeiten
  • Durchgezogene Lichtspuren und Wischeffekte

Ein Graufilter reduziert gleichmäßig das gesamte sichtbare Lichtspektrum und hat idealerweise eine „waagrechte“ Transmissionskurve, das heißt alle durch den Filter dringenden Spektralfarben mit gleicher Intensität auf den Film oder Sensor wirken.

Bei durchgefärbtem Filterglas wie dem Graufilter bestimmen die Beimengungen in die Glasschmelze seine für ihn charakteristischen Eigenschaften. Allerdings bewirken diese Beimengungen, dass im Rotbereich die Transmissionscharakteristik leicht erhöht ist. Dieses kleine Problem liegt ursächlich an der Zusammensetzung von optischem Glas und ist bisher nicht zu beheben. Letzten Endes bedeutet dies, dass der Rotanteil des sichtbaren Lichtes gegenüber allen anderen Spektralfarben einen minimal größeren Anteil hat, was sich insgesamt im Bild durch einen leichten Warmtoneffekt auswirkt. Je stärker der Graufilter ist, umso stärker wird dieser Warmtoneffekt, der sich aber leicht in einem Bildbearbeitungsprogramm oder eine digitalen Dunkelkammer wie Adobe Photoshop Lightroom beheben lässt.

Neutraldichte, ND, NDx Durchlässigkeit Verlängerungsfaktor Verschlusszeit oder Filter „ND…X“-fach Anzahl Blendenstufen(Rastungen der Blende)
0,0 100% 1 0,0
0,3 50% 2 1,0
0,45 35% 3 1,6
0,6 25% 4 2,0
0,9 12,6% 8 3,0
1,0 10% 10 3,3
1,2 6,3% 16 4,0
1,8 1,6% 64 6
2,0 1% 100 6,6
3,0 0,1% 1000 10
4,0 0,01% 10.000 13
5,0 0,001% 100.000 17
6,0 0,0001% 1.000.000 20
7,0 0,00001% 10.000.000 23
8,0 0,0000001% 100.000.000 27

Niemals den Graufilter zur Beobachtung der Sonne verwenden, da ein Graufilter weder die für das Auge schädlichen UV-Strahlen noch die Infrarot-Strahlen sperrt. Das Auge könnte nachhaltig irreparabel geschädigt werden, bis hin zur Erblindung. Zur Sonnenbeobachtung gibt es spezielle Astrofolien, die sie in einem guten Fotofachgeschäft erhalten können.

Natürlich gibt es wie bei allen Filtern auch hier sehr große Preis- und Qualitätsunterschiede, was ursächlich mit dem Durchmesser des Filters, dem verwendeten Glas und der mehr oder weniger hochwertigen Vergütung der Filter zusammen hängt. Aber man kann schon recht Pauschal sagen bei gleichem Durchmesser des Filters ist der hochpreisigere Filter auch der qualitativ bessere Filter.

Ich hoffe Euch hat dieser Beitrag gefallen und vielleicht auch etwas angeregt mal ein wenig kreativer an bestimmte Motive heran zu gehen.

Leser Kommentare

  • P. Pan
    P. Pan, vor 4 Jahren

    Sehr gut erklärt das Ganze.
    Ich bin zwar ambitionierter Hobby-Fotograf, habe mich aber nie mit der Materie befasst.
    Hier wird das Thema zwar "nur" kurz und knackig erklärt aber man muss nicht so viel lesen um zu wissen um was es in der Hauptsache geht.
    Hier schau ich bestimmt mal wieder rein ;o)